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Die Leseprobe: Was Lektoren lesen wollen

Wie viele Seiten schicken Sie dem Verlag als Kostprobe? Und welche wählen Sie aus? Was wollen Lektoren lesen? Natürlich den ersten Satz! Und außerdem:

"Das, was alle anderen Menschen lesen wollen. Also lassen Sie Dritte, Freunde, Bekannte und - wenn Sie professionell genug sind — auch Feinde und Verwandte Ihr Manuskript lesen. ... Grundsätzlich gilt: Der Einstieg ist wichtig. Gelingt der, ist der Leser im Thema und damit von Ihrem Buch gefesselt. Der Leser will — wie der Lektor — zuerst wissen, worum es in Ihrem Buch geht. ... (1)

Der Einstieg ist häufig als Leseprobe gut geeignet. Hier werden Personen eingeführt, hier deuten sich Thema und Grundstimmung der Geschichte an, hier zeigt sich Ihr Stil. Hier ist auch der Lektor in der gleichen Situation wie jeder Leser. Sie brauchen nichts zu erklären, Ihre Geschichte entwickelt sich von alleine.

Dazu sollten Sie noch ein Kapitel wählen, das Sie — und andere Testleser — für besonders gelungen halten. Es empfiehlt sich, eine dramatische Szene zu wählen. Wann möchte man gar nicht mehr aufhören zu lesen? Natürlich, wenn es spannend ist!

"... Egal was, es muss dramatisch sein. Dramatik entsteht, wenn die Heldin ein für den Leser erkennbares Ziel hat, vor dem sich, für den Leser erkennbar, Hindernisse auftürmen. Spannung entsteht, wenn die Heldin von diesen Hindernissen keine Ahnung hat, der Leser aber informiert ist. Also lassen Sie nur Leseproben los, die den Beweis für Ihre dramatischen Fähigkeiten antreten, bzw. für Ihr Vermögen, Spannung zu erzeugen." (2)

Wie lang sollte Ihre Textprobe sein? Vielleicht hat Ihnen der Lektor schon am Telefon gesagt, wie viele Seiten er sehen möchte. Falls nicht, genügen meistens 10-30 Seiten. Für mehr hat der Lektor sowieso keine Zeit. Wenn er aber gerne mehr lesen will, dann haben Sie gewonnen - denn dann wird er Ihr Manuskript anfordern. Wie reichen Sie Ihr Manuskript nun ein?

Lesen Sie dazu: Ihr Manuskript - normgerecht und optisch einwandfrei!

(1,2) Michael Christian Grumann in: Deutsches Jahrbuch für Autoren, Autorinnen, Seite 274 Zitiert aus dem Fernstudiengang "Große Schule der Belletristik", Schule des Schreibens Lehrheft 12: "Der Alltag des Autors", Seite 15.

 

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